Der Romantikgarten wurde geplant und im Sommer 2019 angelegt. Hier sind der Blick in den Rosengarten sowie Senkgarten mit Feuerschale zu sehen.

Der Rosengarten

Der Rosengarten. Wieder so ein Fall von „gruseliges Vorher, bezauberndes Nachher“. 😀 Das Herzstück des gesamten Gartens ist die komplett neu gestaltete Auffahrt mit Eingangsbereich, der Senkgarten sowie natürlich der Rosengarten der den Senkgarten umschließt. Diese drei Bereiche gehören zusammen und fließen ineinander. Dass es eine glückliche Fügung war, dass während der Bauarbeiten spontan alles doppelt so groß werden musste wie ursprünglich geplant, habe ich ja schon im Beitrag über den Senkgarten beschrieben. 😉


Die Bauphase – Der Rosengarten entsteht

Realisation der Gartenplanung im Sommer 2019. Nachdem der Senkgarten als Mittelstück angelegt war, offenbarte sich die durchaus beachtliche Größe des Rosengartens, der den Senkgarten umgeben sollte. Vor allem der Bereich Richtung Zaun war nun irgendwie zu groß (wenn es das im Garten wirklich gibt) um ihn einfach bepflanzen zu können. Das wäre vermutlich langweilig geworden. Also musste ich mir überlegen, wie ich diese große Fläche noch einmal unterbrechen und gestalten kann.

Bebrütet habe ich dabei verschiedene Ideen: einen weiteren kleinen Pavillon diesmal mit Zwiebeldach, ein Philosophenhäuschen, einen besonderen Baum (lange habe ich sogar ein größeres Nadelgehölz in Erwägung gezogen), eine Gartenskulptur oder eine attraktive Sitzgelegenheit. Aber nichts hat mich auf Dauer richtig überzeugt: zu viel, doppelt, passt nicht richtig, usw.

Auch hier nochmal der Tipp die Dinge und ersten Ideen liegen und reifen zu lassen (mehr dazu im Beitrag über die Gartenplanung)! Wenn es irgendwo ein kleines Stimmchen des Zweifels gibt, ist es noch nicht das Richtige. 🙂 Damit bin ich mit der gesamten Gartenplanung, aber auch mit Einzelentscheidungen wie den Zinkkabinetten oder der Blauen Lagune gut gefahren.

Schlussendlich habe ich mich für einen in Basalt gefassten Kreis entschieden, der wiederum die wassergebundene Wegedecke (Plazadur) als Belag hat. Zu diesem Kreis führen große Sandsteinplatten als Weg, welcher die besagte große Fläche teilt. So lässt sich der Rosengarten links und rechts des Weges gut anlegen und gestalten, und zudem noch gut pflegen, weil man die Pflanzen gut erreichen kann – das muss man ja auch bedenken!


Der Rosengarten – die Bepflanzung

Auf dem angelegten Kreis, der quasi das „Ziel“ ist, wenn man durch den Rosengarten geht, stehen zwei rostige Obelisken als Rankhilfen – was wiederum zur rostigen Amphore vor der Haustür, der Feuerschale und der rostigen Rückenlehne des Senkgartens passt. Ich finde es schön, wenn sich Dinge irgendwo wiederholen, das macht es harmonisch.

In die Obeliksen sind die traumhafte ‚Lady of the Lake‘ und die Clematis ‚Chrystal Fountain‘ eingezogen. Oder besser umgezogen: Ich erzählte von dem katastrophal schwierigen Standort am Rosenpavillon, von dem ich sämtliche Rosen retten und ihn noch einmal neu gestalten musste.

Und wirklich erst nachdem die Grundstruktur durch den Gartenbau angelegt war und ich die reale Größe der Beetbereiche vor Augen hatte, habe ich mich an die schwierigste Aufgabe von allen gesetzt: aus tausenden Rosensorten, „meine“ auszusuchen. Es hat WOCHEN gedauert!

Ich wusste zu Beginn nur eines: durch mein strenges Farbkonzept für den Romantikgarten, waren die Farben gelb, orange und rot raus. Eine kleine, aber immerhin eine erste Einschränkung. Dann habe ich starken Wert auf eine gute Gesundheit der Sorten gelegt (mit zwei kleinen Gartenzwergen muss man realistisch bleiben was die Zeitfenster für eine intensive Rosenpflege angeht 😉 ), öfterblühend sollten sie sein und eine möglichst üppig-gefüllte-romantische Blütenform haben. Für die Bienen habe ich einige Ausnahmen an halbgefüllten Sorten sowie zahlreiche Stauden als Rosenbegleiter eingeplant. Das ist auch wichtig!

Nur bei einer Sorte habe ich eine Ausnahme gemacht: Die ‚Perle von Weißenstein‘ habe ich mir schon seit Jahren gewünscht. Schon früher im Pachtgarten. Eine Rosenberühmtheit! DIE erste Rosenzüchtung in Deutschland (1773) und dann auch noch in meiner Wahlheimat Kassel, also musste sie einfach sein! Ein richtiges historisches Schätzchen. 🙂 Allerdings auch eine ziemliche Memme… Regen auf die Knospen verträgt sie gar nicht, die vermatschen und faulen dann. Zu feucht, zu kalt, zu warm – sie ist eine Diva. Aber ich nehme die Herausforderung an und hoffe, dass ich ihr genügend Aufmerksamkeit widmen kann… (Nachtrag Juni 2023: Das erste Mal sind mehrere Knospen komplett aufgegangen! Die Geduld hat sich ausgezahlt. 🙂 Allerdings ist der Strauch sehr groß und ich musste schon zwei Mal recht stark zurückschneiden – ist eben eine wilde Sorte.)


Der wohl häufigste Satz in den Wochen meiner Sortenauswahl war: „Oh Gott, der Garten ist viel zu klein, ich bekomme die ganzen Sorten gar nicht unter!“ 😀


Beim Pflanzplan habe ich darauf geachtet, dass man von unten nach oben möglichst freie Sicht auf die gesamte Blütenpracht hat: Entlang der Auffahrt sitzen Flächenrosen, im Eingangsbereich einige Zwergrosen sowie erste Beetrosen. Hinter dem Senkgarten niedrige Beetrosen, entlang des Weges Zwergrosen und nach hinten immer höher werdende Beet- und Strauchrosen. Quasi VoKuHiLa: vorne kurz, hinten lang. 😀

Ich finde es auch wichtig, sich nach erfolgter Sortenwahl noch einmal gut in einer lokalen Baumschule (mit entsprechendem Rosensortiment) beraten zu lassen. So habe ich auch noch ein paar Sorten getauscht, zu denen mir wegen besserer Gesundheit geraten wurde und die meiner ersten Wahl sehr ähnlich waren. Dass man die Rosen dann auch dort kauft ist selbstredend.

Aber nicht alle meine gewählten Sorten waren für die Baumschule zu organisieren, diese habe ich dann bei speziellen Onlinehändlern oder direkt beim Züchter bestellt. Bis weit in den Herbst 2019 sind die Pflanzen dann nach und nach eingetrudelt und im Rosengarten eingezogen.

Im späten Herbst 2019 habe ich die gesamte Fläche von Unkraut befreit, mit Hornspänen gedüngt (als organischer Dünger braucht es bis zum Frühjahr bis die Rosen an die zersetzten Nährstoffe kommen – also genau dann, wenn sie sie brauchen) und gemulcht. Ja ja, das Mulchen der Rosen ist so eine Sache…

Aber nach meiner Erfahrung mit dem neu angelegten Eingangsbereich, und der pupstrockenen verkrusteten und dann wiederum bei Starkregen weggespülten Erde, habe ich mich dafür entschieden. Bis die ganzen jungen Pflanzen erst einmal gut gewurzelt haben und der gesamte Bereich schließlich üppig eingewachsen ist (Ziel ist es, keine Erde mehr zu sehen), hilft mir der Mulch die Feuchtigkeit und die Erde an diesem prall sonnigen Standort zu halten. Bis sich der Mulch zersetzt hat, sollte das soweit geklappt haben. 🙂

Meine Rosensammlung bringt es aktuell auf rund 54 Sorten. Ich freue mich riesig auf die Entwicklung und mein erstes Rosenjahr im neuen Garten! Und bin gespannt ob sich auch alle so wohl fühlen wie ich hoffe.

Alles Liebe und allzeit einen grünen Daumen,
Eure Svea


Der Romantikgarten wächst – Entwicklungen im Jahr 2020

Alle sehen prächtig und zufrieden aus. Lassen wir sie mal weiterhin kräftig würzeln. 🙂

Der Romantikgarten wurde geplant und im Sommer 2019 angelegt. Hier sind der Blick in den Rosengarten sowie Senkgarten mit Feuerschale zu sehen.
Der Romantikgarten – Blick auf den Rosengarten und Senkgarten (Juni 2020)
Der Rosengarten im ersten Gartenjahr nach der Bepflanzung
Juli 2020

Der Rosengarten – drei Jahre nach dem Pflanzen (2022)

Was soll ich sagen… HACH… Wie vermutet ist der Mulch bereits fast vollständig zerfallen. Die Rosenbegleiter wachsen stark und kräftig, sodass ab Mai kaum noch Boden zu sehen ist. So habe ich es mir gewünscht. 🙂 Die Rosen sind auch allesamt gesund und kräftig. Einige haben etwas mit Rosenrost zu kämpfen, was am recht lehmigen Boden liegt. Alle erfreuen mich mit üppiger Blüte – mit einer Ausnahme. Die ‚Perle von Weissenstein‘ habe ich noch nicht zum Blühen bekommen… Sie sitzt jedes Jahr prall voll mit Knospen, aber ein Regenschauer und alles ist faulig und zermatscht. Hm. Vielleicht in diesem Jahr!