Willkommen im Garten. Bis wir das aus vollem Herzen sagen konnten, war es ein steiniger Weg mit viel Materialbewegung. 🙂
Als wir unser Haus gekauft haben, war die Auffahrt mit Eingangsbereich bestenfalls als praktisch zu bezeichnen: eckig und gänzlich ungestaltet. An einer Ecke saß auf der Wiese ein großer Lavendelbusch, links und rechts der Haustür saßen in zwei schmalen von Randsteinplatten eingefassten Beeten, zwei alte Weinstöcke sowie einiges zunächst undefinierbares Gestrüpp. Der direkte Bereich vor der Haustür war zudem eher eng gehalten und führte über einen schmalen Durchlass zwischen den Randplatten auf einen größtenteils überwachsenen Weg aus rötlichen Sandsteinplatten bis zur Hausecke. Ab da wilde Wiese.
Dabei hatte ich doch immer von einer großzügigen und einladenden Zufahrt zum Haus geträumt… Und einem einladenden Eingangsbereich, der Gäste gleich herzlich Willkommen heißt und sie sich wohlfühlen lässt. So als sei ein Besuch bei uns wie ein kleiner Urlaub. 🙂
Als ich mich im Winter 2018 an die Gartenplanung setzte, war also klar, dass hier deutlich mehr Großzügigkeit her muss! Es war massig ungenutzter Platz vor dem Haus, es gab also keinen Grund sich hier auf einen schmalen und somit auch unpraktischen Pfad zu beschränken. (Das meinte ich in meinem Beitrag über die Gartenplanung auch damit, die alten vorgegebenen Linienführungen zu ignorieren und auf einem weißen Blatt anzufangen.) Außerdem sollten für meinen geplanten Romantikgarten weiche und natürliche Bögen Einzug halten.
Ein halbiertes Weinfass* ist quasi sofort neben der Haustür eingezogen und dient seitdem als Auffangbehälter für Regenwasser mit einem kleinen Wasserspiel. Dies hat einen mit Kies gefüllten Betonpflanzring ersetzt, in den bislang die Regenkette mündete. Im Winter und Frühjahr zeigten sich dann nacheinander Schneeglöckchen, gelbe und rote Tulpen, blaue Traubenhyazinthen, violette Akelei und der unkrautartige Goldfelberich. Dazu ein wuchsfreudiger Hopfen, der die Regenkette bis zum Balkon hinaufklettert und im Spätsommer mit seinen hübschen Blüten erfreut. Und natürlich die beiden alten Weinstöcke. Das war ein Altbestand an Pflanzen den ich gerne in meine neuen Pläne integrieren wollte. Den neuen Garten erst einmal in Ruhe kennen lernen und die Pläne reifen lassen, lohnt sich wirklich!
(Frühjahr 2019)
Willkommen im Garten – die Neugestaltung
Im Sommer 2019 wurde meine lang gehegte und gereifte Gartenplanung dann zur Realität. Endlich!
Statt der engen und eckigen Beete neben der Haustür, entstanden zwei deutlich größere Halbbögen, die das natürliche Gefälle aufnehmen und mit Basalt eingefasst sind. Dazu ein großzügiger gewundener Weg um die Hausecke, der auf eine runde gepflasterte Basaltfläche mündet, welche von einem Rosenbogen überspannt wird. Hier beginnen dann die Zinkkabinette – meine Sammlung alter Zinkgefäße, üppig bepflanzt mit Stauden.
Als Belag für die neue Auffahrt und die Wege hatte ich mir unbedingt eine wassergebundene Wegedecke (oder auch Plazadur) gewünscht! Als Vorbild dienten mir hier die typischen Wege in Parkanlagen. Es ist ein natürliches Material und zudem wasserdurchlässig. Der Nachteil ist bekanntermaßen, dass die oberste Schicht bei starken Regenfällen gerne weggespült wird. Da unsere Auffahrt zudem recht steil ist (und durch meinen Wunsch nach einem doppelflügeligen Tor sogar noch steiler wurde), wurden mehrere Halbbögen aus Basaltpflaster gesetzt um den Belag besser zu halten.
Zudem ist es ein wunderschönes Gestaltungselement, welches die große Fläche gut teilt. Ansonsten gehe ich alle paar Wochen mal mit einem Rechen drüber und ziehe das Material wieder an Ort und Stelle. Das Argument der „vielen Arbeit“ kann ich nicht ganz nachvollziehen: Wäre die Einfahrt gepflastert, müsste ich sie kehren und zudem das Unkraut in den Fugen entfernen. Da kann ich genauso gut mit dem Rechen drüber gehen. 🙂
Problematisch war nach der Neuanlage im Sommer 2019 die extreme Hitze, welche den frischen Mutterboden völllig ausgetrocknet und die Oberfläche dadurch hart und rissig gemacht hat. Bei den folgenden plötzlichen Starkregenfällen ist das Wasser nur darüber geschossen oder hat die Erde an einigen Stellen weggespült (und uns die schöne neue Wegedecke versaut…). Zudem hatte ich keine Chance, für die erste Bepflanzung entlang der Auffahrt dagegen anzugießen. Ich habe dann sämtliche neu angelegten Beete gemulcht, damit Erde und auch die Feuchtigkeit vom abendlichen Gießen und den wenigen Regenfällen gehalten werden konnten. Das hat super funktioniert und die jungen Pflanzen haben regelrecht aufgeatmet. Sie haben über den Spätsommer und Herbst 2019 alle gut Fuß gefasst.
Es ist soweit alles gepflanzt und jetzt kommt der spannende Teil: abwarten, wachsen lassen und sehen ob der Plan aufgeht. Fühlen sich auch alle wohl, gedeihen und wachsen alle harmonisch ineinander so wie ich es mir vorstelle?
Ich halte Euch auf dem Laufenden wie es sich entwickelt.
Alles Liebe und allzeit einen grünen Daumen,
Eure Svea
Entwicklungen im Jahr 2020
Was soll ich sagen? – Der HAMMER! 😀 Schon im ersten Jahr sieht alles ganz toll und prächtig aus. Auch die wassergebundene Wegedecke macht keinerlei Probleme durch Abrutschen oder Sonstiges (was ich auch Jahre später im April 2022 weiterhin bestätigen kann).
Die Beete links und rechts der Haustür habe ich mit einem kleinen gusseisernen Steckzaun* eingefasst. Er hält den Mulch davon ab auf den Weg zu wandern 😉 und soll gleichzeitig die Höhe für die kleine Buchseinfassung vorgeben. Bedauerlicherweise ließ er sich nicht VOR den Buchs stecken, da die Basaltsteine großzügig in Beton gesetzt wurden.
Entwicklung im Gartenjahr 2022
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