DIe zahlreichen Zinkwannen der Zinkkabinette sind bepflanzt

Die Zinkkabinette

Zinkkabinette. Was soll denn das sein? Nicht nur eine Worterfindung sondern auch eine ausgetüftelte Lösung für einen schwierigen Standort in meinem Garten:

Rechts neben dem Haus gibt es einen breiten Aufgang über den Rasen, der in den hinteren Teil des Gartens führt. Selbstredend, dass hier massig Platz für eine ansprechende Beblümung ist. 😉 Auch der Staketenzaun soll perspektivisch hübsch berankt werden, damit er nicht mehr so flächig und wuchtig wirkt.


Die Zinkkabinette – eine Lösung für einen schwierigen Standort

Die besonderen Herausforderungen dieses Standorts sind, wie schon beim Gartenbett und dem Rosenpavillon, die außerordentliche Trockenheit durch die starke Durchwurzelung der Nachbarsbäume. Dazu die stundenweise pralle Sonne (im Sommer) die vom Süden her in den Durchgang scheint und andererseits wieder stundenweise Verschattung durch das Haus, wenn die Sonne weiter gewandert ist. Der obere Teil neben dem Pavillon bekommt erst ab Nachmittag für einige Stunden pralle Sonne ab.

Bei der Gartenplanung im Winter 2018 habe ich natürlich auch hier verschiedene Varianten erwogen und begrübelt. Eine der ersten Ideen war eine einfache Beeteinfassung parallel zum Zaun und eine dichte Bepflanzung mit Stauden. Aber je mehr ich mich mit diesem Standort befasste, umso klarer wurde, dass eine direkte Bepflanzung in den Boden im Prinzip unmöglich ist, da man durch die Durchwurzelung kaum ein Loch graben kann. Dazu eben die Trockenheit. Außerdem sind es gut 16 Meter Länge, die etwas mehr Gestaltung und Durchbrechungen brauchen um nicht langweilig zu sein.

Daraus entstand die Idee, die stattliche Länge in vier Farbfelder zu unterteilen, die jeweils farbrein bepflanzt werden: ein Feld für weiß, eines für rosa/pink, eines für violett/blau und eines für gelb. Also die Farben, die in meinem angehenden Romantikgarten vorkommen werden. Lange war die Idee Favorit, hierfür vier lange kaskaden-/treppenmäßig angeordnete Hochbeete anzulegen, welche das natürliche Gefälle aufnehmen. Aber irgendetwas stimmte hieran für micht nicht. Irgendwie…zu eckig.

Der Plan, die vier „Treppen“ in Beton zu gießen und diesen beispielsweise durch Murmeln, Glas, etc. zu gestalten, war mir bei längerer Überlegung einfach zu geradlinig und wollte nicht so recht zum restlichen verspielten Teil passen. Der Plan, die Einfassungen in Trockenmauern aus Naturstein zu setzen, war mir als Verlängerung von Gartenbett und Rosenpavillon einfach insgesamt zu viel Stein, zu vorherrschend.

Aber es war klar, dass die gewünschten Stauden irgendwie „obendrauf“ müssen und nicht direkt in die Erde… Durch das Gefälle wurde auch ein Bachlauf mit entsprechender Bepflanzung erwogen! Aber das hätte im vorderen Gartenbereich einen Teich erfordert und daran (besonders an der Pflege) habe ich kein sonderliches Interesse. Zudem ist dies mit zwei ganz kleinen Gartenzwergen ein unnötiges Risiko.

Ich suchte also weiter nach einer passenden Variante, die gestalterisch interessant, romantisch verspielt und gleichzeitig die Möglichkeit des „Obendrauf-Pflanzens“ bot. Und kam schließlich auf Zinkgefäße! Viele Zinkgefäße!


Etwas hadern ließ mich hieran zunächst die Sorge, dass es zu unruhig werden könnte. Aber ich denke, die vier Farbfelder bringen genug Ruhe hinein und wenn die vorwiegend großen Gefäße erst einmal üppig bepflanzt sind, steht das Blumenmeer ohnehin im Fokus.

Bei der Umsetzung im Sommer 2019 wurde das Beet etwas breiter als ursprünglich auf dem Papier geplant und der Zwetschgenbaum in einem gefälligen Bogen integriert – statt die Einfassung schnurgerade durchzuziehen. Mal wieder ein schönes Beispiel für die Wichtigkeit des Realitätsabgleichs, da sehen die Dinge doch noch einmal anders aus. 🙂 Ein gutes Unkrautvlies und ein feiner weiß-grauer Kies bilden nun den Untergrund für meine wachsende Zinksammlung.

Wichtiger Tipp: Die Zinkwannen anbohren und mit Zinkspray versiegeln. Das verhindert Staunässe und ein vorzeitiges Vergammeln der Gefäße.

Der Rosenbogen überspannt nun den gepflasterten Kreis aus Basalt
Frisch angelegt im Sommer 2019.

Im Frühjahr 2020 werde ich die ersten gesammelten Wannen mit einem guten Pflanzsubstrat füllen, durchmengt mit Blähton als Wasserspeicher, und oben im gelben Farbfeld anfangen zu pflanzen. Ich bin schon total gespannt ob mein Plan aufgeht! Ich empfinde diesen Bereich meines Gartens als größtes Wagnis und Experiment. 😀 Ich werde berichten.

Alles Liebe und allzeit einen grünen Daumen,
Eure Svea


Ein Romantikgarten wächst – Entwicklung der Zinkkabinette im Jahr 2020

Also der Trödler meines Vertrauens hat sich auf jeden Fall immer sehr gefreut, wenn er mich gesehen hat… 😀

Wow, was für ein Geschleppe! Die ganzen Zinkwannen und -Gefäße, das gute Pflanzsubstrat, Blähton und natürlich die ganzen Stauden! Aber das hat sich richtig gelohnt. Es ist schon im ersten Jahr so toll eingewachsen, so habe ich es mir vorgestellt! Die Zinkkabinette scheinen eine gute Lösung für diesen Standort zu sein.

Mit der „Reinheit“ der vier Farbfelder bin ich noch nicht zufrieden. Weiß und Gelb sind gut gelungen, bei Rosa und Blau haben sich einerseits hier und da falsche Fuffziger eingeschmuggelt (eine rosa Dahlie blühte weiß!) und die Grenze ist nicht deutlich genug. Da werde ich 2021 nachjustieren. 🙂

Die Vier Farbfelder – die eigentlichen Zinkkabinette – und die Stauden stelle ich in eigenen kleinen Beiträgen vor:

Das Weiße Zinkkabinett
Das Blaue Zinkkabinett
Das Rosa Zinkkabinett
Das Gelbe Zinkkabinett


Die Zinkkabinette im Gartenjahr 2021

Auch im zweiten Jahr nach der Bepflanzung scheint der Plan hier außerordentlich gut aufzugehen! Die Pflanzen fühlen sich sehr wohl, alles wächst schnell und üppig ein.

Die bepflanzten Zinkwannen im Sommer 2021
Die bepflanzten Zinwannen im zweiten Gartenjahr nach der Neugestaltung. Juli 2021

Für die Suche nach passenden Stauden nutze ich auch gerne den Pflanzenfinder von Mein schöner Garten.

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