Der Hang an der alten Kirsche im Sommer 2020

Hang an der alten Kirsche

Ein kleines, aber bezauberndes Gartenzimmer – der zunächst unscheinbare Hang an der alten Kirsche

In der Gartenplanung schon weit voran geschritten, bin ich Anfang des Jahres 2019 durch meinen Garten gestromert und tagträumte von blühenden Beeten. Im künftigen Obst- und Gemüsegarten hielt ich inne und grübelte wie ich es nun genau machen sollte: Den Weg wie gehabt an der Garage entlang führen? Oder einen Bogen machen, sodass zur Garagenwand ein Beet entsteht, zwischen Weg und Obstbeet aber noch ein Rasenstreifen bleibt (so stand lange Zeit der Plan)?

Und da oben… ja huch, was ist denn das? Diesen kleinen verwilderten Hang unterhalb der Hainbuchenhecke hatte ich drinnen über meinen Buntstiften brütend gar nicht so recht auf dem Schirm gehabt. Heißer Tipp am Rande: Immer mal die Gummistiefel anziehen und während der theoretischen Planungen einen Realitätsabgleich machen. 😉


Dafür reifte die Idee zur Gestaltung nun umso schneller. Als wir das Haus gekauft haben, gab es seitlich der Garage im Prinzip nur eine Hühnerleiter – ich erwähnte es bereits bei der Beschreibung der Gartentreppen. Die neue breite Treppe mit Zwischenpodest war bereits im Sanierungsjahr 2018 angelegt worden, sodass es sich nun quasi aufdrängte, einen hübschen Bogen zur untersten Stufe anzulegen um so den „Hang an der alten Kirsche“ als eigenen Raum zu schaffen. „Alte Kirsche“ weil sich zeigte, dass sich der zuvor schon kranke Baum nach dem Rückschnitt im Herbst 2018 nicht mehr erholt hatte. So dient er nun als Rankhilfe für Kletterrose und Clematis. 🙂

Dazu war der Hang wie gesagt recht verwildert, der Girsch wütet(e) nach Lust und Laune, dazu einige wilde Brombeertriebe (die mir nach wie vor das Leben schwer machen), eine unglücklich wirkende Johannisbeere und Unmengen alter Pfirsichkerne – vom Baum darüber. Na, daraus muss sich doch was Hübsches machen lassen! So entstand innerhalb kürzester Zeit (ich glaube sogar Stunden) der Plan, diesen Hang zu einem bezaubernden kleinen Staudenbeet umzugestalten.

Gartenplanung Obstgarten

Und das Beste daran: einer der ganz wenigen Bereiche, die ich auch sofort bepflanzen durfte, denn hier würde später nicht gebaggert werden. Ich glaube so schnell war ich selten im Gartencenter, als endlich Pflanzzeit war! 😀

Die Erde ließ sich hier übrigens wunderbar bearbeiten, sie war ganz locker und durch das jahrelange Verrotten der Pfirsiche, auch ganz besonders fruchtbar. Die unglückliche Johannisbeere ist umgezogen und flirtet nun mit ihrer Nachbarin, der Heidelbeere. Die wilden Brombeeren wurden samt Wurzeln rausgehackt und alles zumindest grob gereinigt – als ob das bei Girsch und Brombeere wirklich Sinn hätte… Es machte einfach richtig Spaß, diesen kleinen Teil des Gartens zu bearbeiten. Dennoch war es auch diesmal wieder ein Schock, als die ganzen Pflanzen gesetzt waren – das sieht immer soooo mickrig aus! Aber keine drei Monate später sah es schon so aus – bei Regen und später am Abend:


Der Hang an der alten Kirsche – üppig bewachsen durch Stauden, Kletterrose und Rambler

Eines Tages wird die Kletterrose „Snow Princess“ oben über die Brüstung der Terrasse luken… Im Herbst 2020 habe ich auch den Rambler „Alberic Barbier“ dazu gesetzt, da sie sich hinten an dem sehr schwierigen trockenen Standort neben dem Rosenpavillon nicht wohl gefühlt hat. Die Snow Princess überzeugte in den ersten beiden Jahren nicht gerade durch sonderliche Gesundheit… Ich hoffe, dass der Rambler gut Fuß fasst und kräftig unterstützt.

Wenn die Beiden erst zusammen wachsen, dann wird es richtig romantisch, durch den Bogen zu gehen! Der alte Rankbogen ist übrigens als Individualbau aus einfachem Bewehrungsstahl zusammen geschweißt, die Krönchen sind Gardinenstangen-Endstücke (schwedisches Möbelhaus) die mit Bronzefarbe gepinselt wurden. Für die Befestigung an der Brüstung haben wir gusseiserne Wandhaken* genommen. Der Bogen ließ sich mit ein paar Schweißpunkten ganz leicht zusammen setzen. Zwei wunderschöne besondere Rosenkugeln – mit gedrehter Glasspitze – dazu gesellt und nun darf alles wachsen und gedeihen. 🙂

Der „Hang an der alten Kirsche“ ist eines der kleinsten meiner Gartenzimmer und man muss fast sagen, leider nur ein Durchgangszimmer. Aber ich mag es ganz besonders und freue mich jedes Mal wenn ich vorbei oder besser hindurch gehe. Von solchen unerwarteten Begegnungen lebt ein Romantikgarten eben.

Ich freue mich, wenn es Euch gefällt und inspiriert.

Alles Liebe und allzeit einen grünen Daumen,
Eure Svea

Gartenzimmer Hang an der alten Kirsche
Nur Gärtner wissen Regen vermutlich wirklich zu schätzen. 🙂
Der Hang an der alten Kirsche im Sommer 2020
Storchschnabel, Salbei und Kletterrose ‚Snow Princess‘ in Blüte – Juni 2020

*Affiliate Marketing – wenn Ihr meiner Empfehlung folgt, bekomme ich bei Kauf ein paar Euro.:-)

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