Das Obergeschoss. Noch einmal die Treppe rauf und wir sind im Obergeschoss angekommen – der Familienetage. Auch hier ist der Grundriss so geblieben, nur eine Tür wurde geschlossen (rot markiert). Wie im Erdgeschoss, war auch hier überall altes Eichenparkett verlegt, das wir geschliffen und geölt haben. Sämtliche Wände im Haus wurden mit Lehmputz – einem Finish aus Edelputz – gestaltet. Nachdem sie und die alten Strohdecken zuvor allesamt für die neue Elektrik aufgerissen wurden… Mein Gott, was für ein Dreck! 😀
Das Spielzimmer
Vom Treppenabsatz gelangt man in ein hübsches Durchgangszimmer mit großer Gaube, das ich sofort als Spielzimmer vor mir gesehen habe. Auf den Vorher-Fotos sieht man noch den Blick auf die alte Pergola auf der Terrasse, die wir im Rahmen der Neugestaltung abgerissen haben.
Und nachher: ein Spielparadies, im ständigen Wandel. 🙂
Im Spielzimmer habe ich einen der alten Holzöfen stehen lassen um ihn in den nächsten Jahren als Spielküche zu nutzen. Ist halt mal was anderes als das gekaufte Standardmodell (das wir inzwischen aber natürlich auch in der Küche haben). 😀 Leider mussten wir im Rahmen der Sanierung und insbesondere dem Ausbau des Dachgeschosses den Schornstein stilllegen und abbrechen, sodass man ihn nicht mehr nutzen kann. Aber als Vintage-Spielküche taugt er allemal! Es wird auch schon eifrig „Feuer geschürt“ und hinter der Ofenklappe verbirgt sich oft ein frischer Erdbeerkuchen. 🙂
Kinderzimmer 1
Ein schöner Raum in einer tollen Größe, der durch die Dachschräge auch noch sehr gemütlich ist. Neben dem Wohnzimmer und dem Hauptbad der einzige Raum im Haus, in dem ein Fertigparkett verlegt worden war. Auch dieses konnten wir schleifen und ölen. Die meiste Arbeit lag hier im Neuverputzen der Wände.
Die Farben in den Kinderzimmern habe ich ganz bewusst in gedeckten, zeitlosen Tönen gewählt und keine knalligen Baby-Kleinkind-Farben. Die Wände sind in einem Champagner-Ton verputzt (so wie überall im Haus), nur je eine Wand ist in Lindgrün abgesetzt. Auch die Möbel sind schlicht, einfach und variabel. So können die Zimmer über Jahre bleiben, bis die Mädchen ihre eigenen ganz speziellen Wünsche haben werden… 😉
Kinderzimmer 2
Ein wenig kleiner als das andere Kinderzimmer, aber nicht minder gemütlich. In diesem Raum war das alte Parkett roh und unbehandelt! Ich war sehr froh, dass er gut zu bearbeiten und trotz schwarzer Brandflecken zu retten war. Jetzt hat er wieder einen schönen warmen Farbton.
Eigentlich war das hier das erste Kinderzimmer und als einziges geplant. Nebenan hatte ich gerade das letzte Bild an die Wand gehangen und ein sehr hübsches Gästezimmer gestaltet. Dann haute uns die Nachricht vom Hocker, dass sich völlig unverhofft ein Geschwisterchen auf den Weg gemacht hat. Also ist die große Schwester umgezogen und hat der kleinen Schwester das kleinere Zimmer überlassen. Ich habe nur ein paar neue Bilder gestaltet, der Rest konnte ja so bleiben – die Beiden sind nur 18 Monate auseinander. 😀
Kinder- & Gäste-Bad
Glasbausteine mit einem „Kippflügel“ – ein energetisches Highlight! Auch der dunkelgrüne Fußboden strahlte totale Gemütlichkeit aus… Nicht. 😀 Ein Sanierungsfall ganz klar. Aber die Wandfliesen… Originale aus den 50ern und abgesehen von einigen Bohrlöchern und verschmutzten Fugen, noch gut erhalten. Die haben mir sofort gefallen! Notiz am Rande: grün ist meine Lieblingsfarbe. 😉
Natürlich gab es auch hier einige Aufregung und Diskussionen als ich mit der Idee um die Ecke kam die alten Wandfliesen zu erhalten. Aber als die Jungs des Abbruchs merkten, dass ich es wirklich ernst meine, waren sie total vorsichtig, damit auch ja nichts zu Bruch geht. Hat gut geklappt!
Die Glasbausteine sind natürlich durch ein neues Kunststofffenster (Holzoptik) ersetzt worden. Für die neue Toilette und das Waschbecken wurden Aufputz neue Leitungen verlegt und mit Trockenbau verkleidet. Auch dieser wurde später grundiert und mit Lehmputz gestaltet. Die alten Bohrlöcher wurden mit weißem Silikon verschlossen, die Fugen mit einem Fugenstift neu geweißt. Die Fliesen in Holzoptik passen zu den übrigen Böden im Haus und bilden einen schönen warmen Kontrast. Durch die Chromelemente und -armaturen wirkt es eher modern, nicht altbacken.
Statt der Duschtasse hat eine kleine 140er-Badewanne Einzug gehalten, sodass wir ein kleines aber vollwertiges Kinder- und Gäste-Bad geschaffen haben. Und solange das Hauptbad unsere letzte offene Baustelle ist, ist es das Bad für die ganze Familie UND Gäste. Da ist manchmal ziemlicher Andrang. 😀
Spätestens wenn unsere beiden Mädels das Teenageralter erreichen, deutlich mehr Raum und Zeit im Bad brauchen werden und die Tür des Spielzimmers zur Treppe mehr geschlossen als offen sein wird, muss das Hauptbad fertig sein – und der Sinn eines Kinderbades wird sich auch dem Letzten offenbaren… 😀
Das Hauptbad
Ursprünglich war das Obergeschoss mal eine eigene Wohnung. Der Raum den wir zum Hauptbad machen wollen, war die Küche. Das Fertigparkett haben wir entfernt und in der Garderobe wieder verwendet. Die zweite Tür zum kleinen Flur wurde entfernt und mit Trockenbau verschlossen.
Tja, warum ist dieser Raum als einziger Raum noch im Rohbau-Zustand wenn im übrigen Haus doch schon alles schön und fertig ist? Die Antwort ist einfach: Portokasse alle. 😀
Als wir die Sanierung geplant und für sämtliche Maßnahmen Angebote eingeholt haben, haben wir natürlich auch das Hauptbad geplant. Sämtliche Details, Armaturen, Möbelstücke sind bereits ausgesucht: Dort wo man auf dem Vorher-Foto das Einbauregal und den Heizkörper sieht, wird die Toilette stehen. Mit einer halbhohen Trockenbauwand getrennt von einer großen, bodentiefen Dusche die eine bedruckte Glasrückwand haben wird (wie der Spritzschutz in der Küche). An der Wand zum Treppenhaus wird es einen langen Waschtisch mit zwei Waschbecken geben. Diese Wand sowie die Fensterseite wird in einer türkis-goldenen Tapete gestaltet sein, die wir bereits im Dachgeschoss für die Stirnwand verwendet haben. – Das große Schlafzimmer im Dachgeschoss und Hauptbad werden eines Tages mal der „Elternbereich“ und auch optisch zusammen gehören. 🙂 Der Boden wird die gleichen Fliesen in Holzoptik haben wie das Kinderbad. Und in der Mitte des Raumes, auf einem Podest… da steht eine große freistehende Badewanne! Auf einem Podest aus zweierlei Gründen: einerseits müssen die Rohre für die Wanne ja irgendwohin und andererseits möchten wir eines Tages beim Baden den Fernblick aus dem Fenster genießen können.
Klingt teuer? Wird es auch! 😀 Daher haben wir gleich zu Beginn der Sanierung entschieden, das Hauptbad hinten an zu stellen. Bei so einer umfassenden Sanierung gibt es immer ungeplante Ausgaben und wir wollten unser Budget nicht gleich komplett verplanen, sondern einen Puffer zurück behalten. Das war ehrlich gesagt eine verdammt kluge Entscheidung. Denn natürlich gab es haufenweise Mehrkosten an verschiedensten Stellen – vor allem die fünf Stahlträger die aus statischen Gründen in Wohn- und Esszimmer eingezogen werden mussten, haben ein riesiges Loch in die Baukasse gerissen. Und im Jahr darauf war die Frage Garten oder Hauptbad sehr schnell beantwortet! Dann kam der zweite Gartenzwerg dazu und so muss das Hauptbad noch ein wenig warten. Mit dem funky Gäste-WC und dem zwar kleinen aber sehr schönen Kinderbad sind wir als Familie sanitärmäßig auch erst einmal gut ausgestattet. Also halb so wild.
Mit ein paar Handgriffen, wie beispielsweise den einfachen Teppichfliesen*, haben wir unser Hauptbad derweil zu einem Shabby-chic Schlafbad gemacht und nutzen es als Multifunktionsraum. Es war schon Übergangs-Schlafzimmer (als ich bei der zweiten Schwangerschaft die Treppe ins Dachgeschoss nicht mehr hochkam), Gästezimmer, Bällebad mit Rutsche (lange Wintertage mit Kindern machen erfinderisch…), Abstellraum, Übergangs-Büro. 🙂 Hinter der Holzverkleidung ist bereits die Toilettenaufhängung inklusive Rohren installiert. Auch der neue Heizkörper mit Handtuchhalter hängt bereits an der Fensterfront. Bis man hier baden kann, schläft und spielt man hier eben gut.
Der Balkon
Auf dem Weg nach oben genießen wir einmal kurz die Aussicht vom Balkon. Die eines schönen Tages auch unsere Aussicht aus der Badewanne sein wird…
Im Frühjahr 2021 wurden sämtliche Bretter der Brüstung neu verschraubt (die Schrauben waren marode) und auf den Handlauf wurden schlicht-elegante Blumenkästen mit Bewässerungssystem* gesetzt. So wurde die Brüstung erhöht (mit Halterung für Mauern*) und gleichzeitig eine Bepflanzung mit Stauden angelegt. Die Kästen bleiben nun also ganzjährig draußen und müssen nicht mehr in der Garage überwintert werden. So sieht es das ganze Jahr über hübsch aus. 🙂
Bepflanzung der Blumenkästen:
Im Winter nehme ich Tannenzweige als Dekoration.
Narzissen & Osterglocken (März/April)
Kleines Immergrün (April/Mai & August/September)
Teppich-Gartenthymian ‚Bressingham Seedling‘ (Mai/Juni) – immergrün
Schopfiger Thymian ‚Doone Valley‘ (Juli/August)
Garten-Salbei ‚Adrian‘ (Juni-August, nach Rückschnitt zweite Blüte bis in den tiefen Herbst)
Dost ‚Kent Beauty‘ (Juni-August)
Das Obergeschoss. Das war es von dieser Etage. Eine letzte Treppe geht es noch nach oben: Ins Dachgeschoss.
Die Kernsanierung
Die Sanierung der einzelnen Etagen stelle ich Euch gerne vor:
Das Haus
Das Kellergeschoss
Das Erdgeschoss
Das Obergeschoss
Das Dachgeschoss
*Affiliate Marketing – wenn Ihr meiner Empfehlung folgt, bekomme ich bei Kauf eine (winzige) Provision.
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