Die Terrasse ist das Garagendach und hat die stattlichen Maße von rund 10 x 5 Metern. Durch die Hanglage ragt sie nach vorne heraus und mündet hinter dem Haus in etwa ebenerdig auf die Rasenfläche (Gartentreppen). Auf der Terrasse lagen krumm und schief alte Betonplatten, gerahmt von einem teils angemoderten Holzzaun und teilweise überdacht von einer ebensolchen Pergola. Auch hier bot sich wie zunächst auf dem gesamten Grundstück, das Problem der mangelnden Privatsphäre: Durch den Zaun konnten Fußgänger von der Straßenseite, vom Spazierweg am Waldrand sowie unsere direkten Nachbarn 1a hindurch auf unsere Terrasse schauen – durch die Steigung am Hang und den angrenzenden Weg, teils sogar auf Augenhöhe. Das versprach nicht all zu viel Gemütlichkeit.
Zudem fehlte mir auch hier die engere Verbindung von Haus und Garten, sowie eine gewisse Großzügigkeit. Die Pergola bot zwar Schutz vor Wind und Wetter, und war grundsätzlich solide gebaut, jedoch beschnitt sie auch den größten Schatz: den wunderbaren Fernblick und das Gefühl von Luftigkeit. Sie verschattete das Wohn-/Esszimmer im Haus deutlich, vor allem im Winter, wenn die Sonne bereits am Nachmittag hinter den hohen Baumwipfeln verschwindet. Zugang zur Terrasse aus dem Haus, bot nur eine einfache Tür.
Geländer und Pergola wurden abgerissen und durch eine gemauerte Brüstung ersetzt. Dies schafft eine optische Einheit mit dem Haus (dieser Effekt wurde richtig deutlich, nachdem Fassade und Brüstung einheitlich frisch gestrichen waren – siehe unter Die Fassade). Außerdem macht sie die Terrasse blickdicht und geschützt, ohne sich verbarrikadiert zu fühlen. Eben wie ein eigenes gemütliches Gartenzimmer. Als Abschlussstein der Brüstung, wurde auch hier der anthrazitfarbene Beton gewählt, wie schon für die Treppenstufen. Ein Zugeständnis an die Moderne und als Kontrast zu all den verspielten Elementen.
In der Außenwand wurden aus einem Fenster und einer Tür, zwei doppelflügelige Türen. Im Haus wurden aus zwei Zimmern, ein großer Raum, der nun als Esszimmer parallel zur Terrasse liegt. Durch die großen Doppeltüren, haben wir die gewünschte Verbindung zwischen innen und außen (Haus und Garten) geschaffen, zudem die gewünschte Großzügigkeit.
Die Terrasse mit den alten Betonplatten neu gestalten
Beim Belag der Terrasse hatte ich mich zunächst auf Holzdielen aus Lärche eingeschossen, welche mit der Zeit natürlich vergrauen sollten, wie schon der Staketen-Zaun. Bis ich in einem Architekturmagazin aufbereitete und neu verlegte Betonplatten sah. Das sah großartig und ganz modern aus! Bei genauerer Betrachtung des Materials, fiel uns auf, dass wir zwei unterschiedlich gemusterte Sorten an Platten hatten, die bislang wild, krumm und schief durcheinander lagen. So entstand schnell die Idee, die Platten in einem Schachbrettmuster neu zu verlegen.
Rundherum sollte ein dekorativer Rand aus Kiesel entstehen, um die große Fläche aufzulockern und interessanter zu machen. Später stellte sich heraus, dass diese Kiesel auch für kleine Gartenzwerge SEHR interessant sind… 😉
Zur Montage: Als erstes haben wir die Zahl der jeweiligen Platten durchgezählt um zu prüfen, ob unser Schachbrettplan auch aufgehen würde. Auf einem Plan wurden die Maße festgehalten, um den umlaufenden Kieselrand möglichst gleichmäßig anzulegen und an der vorderen Kante, bündig an den Treppenabgang anzuschließen (beim Neuverlegen wurde entsprechend eine Maurerschnur gespannt). Dann ging es los: Die alten Betonplatten wurden zunächst einmal abgeräumt, um den darunter liegenden Belag aus Teerbahnen reinigen und prüfen zu können. Die neue Brüstung wurde in zwei Etappen mit Dichtanstrich gestrichen.
Da die Abstandsringe aus Kunststoff (unter den Betonplatten) im Laufe der Jahrzente durch das Gewicht der Platten in die Teerbahnen eingedrückt worden waren, mussten die Ringe beim Neuverlegen mit zurecht geschnittenen Stücken aus einer Bautenschutzmatte unterfüttert werden. So konnte eine neue gerade Fläche geschaffen werden. Für den Rand haben wir einen anthrazitfarbenen Marmorkiesel gewählt.
Als Treppenstufen zu den neuen Terrassentüren haben wir Stufen aus Estrich-Beton selbst gegossen (Wichtig: Die Schalung muss dicht sein!). Cooler Grillkamin aus grauem und anthrazitfarbenem Beton, passende Blumenkübel, fertig. Fürs Erste…
Also ich bin auf jeden Fall sehr froh darüber, noch einmal über das Aufarbeiten des alten Materials, sprich der Betonplatten, nachgedacht zu haben! Der Belag ist unverwüstlich und ein toller Kontrast zu dem vielen Holz im Haus – und auch Garten.
Ich freue mich, wenn ich Euch damit inspirieren kann. Allzeit einen grünen Daumen.
Eure Svea
Ein romantischer Garten entsteht – Neues im Gartenjahr 2020
Im nunmehr dritten Sommer im Haus, zeigte sich eines noch einmal ganz klar: Wir haben sehr viel pralle Sonne auf unserem Grundstück. Die Terrasse hat im Sommer von 7:30 bis 19:30 Uhr Sonnenschein – ein regelrechter Sonnenfänger. Das ist zwar schön, aber im Sommer ist die Terrasse faktisch nur zum Abendessen nutzbar, weil es ansonsten nicht auszhalten ist. Durch die Betonplatten heizt es sich besonders auf und die Markise bietet zwar eine Verschattung, jedoch steht die Hitze darunter nur so! Wir ziehen uns immer nach hinten in den Garten unter die Haselnuss zurück, wo das Gartenbett steht.
Das ist natürlich sehr schön, aber wenn man vielleicht etwas arbeiten möchte, oder einfach gemütlich Kaffee & Kuchen genießen möchte – vor allem mit Besuch – ist man umständlich mit Tellern und Tassen in der Hand durch den Garten balanciert, ohne sie gut abstellen zu können. Also gab es zwei Möglichkeiten: Entweder eine richtige Sitzgelegenheit unter den Bäumen oder die Verschattung der Terrasse muss optimiert werden.
Eine weitere Sitzecke wollte ich nicht, weil es dann einfach zu viele Bänkchen und Tische im Garten geworden wären. So blieb nur die Verschattung. Hier setzte sich schnell der Gedanke fest, dass wir den angenehmen natürlichen Schatten der Bäume auf die Terrasse holen möchten. Aber wie? Die Pflanzkübel wurden entfernt oder neu arrangiert und stattdessen ein Hochbeet aufgebaut. Als Drainage dient hierin eine gute Schicht Blähton, als Erde wurde ein gutes Pflanzsubstrat genommen (das ebenfalls noch einmal mit Blähton durchmischt ist).
Nun stellte sich noch die Frage des Baumes, der dort einziehen sollte. Lange hing ich an der Idee einer Dachplatane. Dies scheiterte jedoch an dem regelmäßig nötigen Schnitt, der wegen mangelnder Stellmöglichkeit für eine Leiter nicht möglich gewesen wäre – da hätte ich die Feuerwehr mit Drehleiter bemühen müssen um vom Hof aus ranzukommen. 😀 Außerdem hätte sie sich in dem großen Kübel wohl nicht wohl gefühlt.
Ich habe mich dann in einer Baumschule beraten lassen und schließlich fiel die Wahl auf einen Kugeltrompetenbaum ‚Nana‘. Er hat große Blätter die für einen schönen luftigen Schatten sorgen, wächst sehr schnell, treibt spät aus und wirft das Laub früh wieder ab – also perfekt, da wir so keine Verschattung des Esszimmers befürchten müssen. Diese botanische Kurzarbeit beschert ihm auch den Spitznamen ‚Beamtenbaum‘. Hihi! 😀 Zudem muss er gar nicht geschnitten werden. Die Schwachstelle ist allerdings, dass er recht windempfindlich ist, daher haben wir ihn an der Brüstung befestigt. Mal sehen ob es gut geht. Unterpflanzt ist der Baum mit zwei immergrünen Kleinsträuchern (blühen in April / Mai gelb).
Ich hoffe sehr, dass der Plan mit der „Biergartenatmosphäre“ aufgeht und die Terrasse im Gartenjahr 2021 schon besser nutzbar ist. Ich freue mich auf die Entwicklung im neuen Jahr!
Allzeit einen grünen Daumen,
Eure Svea
Meine Produktempfehlungen für die Terrasse
- die Farben der Terrasse sind weiß, gelb und grau
- hierzu habe ich wunderschöne passende Sitzkissen * gefunden, dazu ein paar in kräftigerem Gelb * als besonderen Farbtupfer, die ich gerne auf die Treppen lege.
- Die beiden tollen hohen Pflanzkübel aus anthrazit lackiertem Zink nutze ich speziell: einen als Pflanzkübel*, den anderen als Getränkekühler* – er wird dann immer mit Crushed Ice gefüllt 🙂 Den Pflanzeinsatz kann ich danach rausnehmen und das Schmelzwasser zum Gießen nehmen.
- Zwei weitere hohe Pflanzkübel* aus anthrazitfarbenem Kunststoff* in den die Rosen im Frühjahr 2021 umgezogen sind.
- Die rostigen Obelisken und Amphoren habe ich im lokalen Gartenmarkt gekauft.
*Affiliate Marketing – wenn Ihr meiner Empfehlung folgt, bekomme ich bei Kauf ein paar Euro. 🙂
Die Terrasse – Neues im Jahr 2022
Grundsätzlich scheint die Idee mit dem Kugeltrompetenbaum gut zu sein. Allerdings haben wir im Spätsommer 2021 beschlossen, dass er Verstärkung bekommt, da die Hitze in vollsonniger Lage einfach enorm ist.
In drei hohen Pflanzgefäßen neben dem Grillkamin, sitzen recht prominent Fadenzypressen die ganzjährig toll gelb-grün leuchten. In drei weiteren Pflanzkübeln ist die wunderschönen Rose ‚Kronprinzessin Mary‘ mit einem Thymian eingezogen. Dazu die Rose ‚Aspirin‘, ebenfalls mit einem Thymian sowie eine Rispenhortensie ‚Living Pink Promise‘ zusammen mit einem Gras. Nun schauen wir mal, wie sich die ganze Sache im Gartenjahr 2022 entwickelt und ob wir im Sommer vielleicht tatsächlich dort verweilen können.
Ich habe den Artikel mit Freude gelesen.
Danke für das Verfassen dieses informativen Artikels über die Terrasse.
Ich habe Neues erfahren und finde, dass die Bilder wirklich gut gelungen sind.
Lieber Felix,
das freut mich sehr. Ich werde die nächsten Veränderungen und die Entwicklung hier festhalten. Freue mich, wenn Du mal wieder reinschaust.
Herzliche Grüße, Svea